Ledrosee, Gardasee, Surfen in Malcesine – Tag 3

Am Morgen des zweiten Tages war das Wetter schon viel besser. Die Sonne schien, für den Tag waren 28-30° gemeldet. Die Sonne stand schon früh am Himmel, von daher bin ich gleich früh zu einer Joggingrunde am Ledrosee aufgebrochen. Von Arco bin ich mit dem Auto zunächst noch Molina di Ledro gefahren, die Fahrt dauerte etwa 15-20 Minuten. So früh morgens war noch nicht viel Verkehr, von daher kam ich gut durch.

Pfahlbauten in Molina di Ledro

Werbung

Am Ledro-See angekommen habe ich gleich am Ortseingang von Molina di Ledro geparkt, dort wo das Museum mit den Pfahlbauten ist. Außer mir waren noch fast keine Touristen am See, außer einige ortsansässige Camper, die ihre Brötchen holen gingen oder sich vor dem Frühstück im See abkühlten. Und natürlich einige andere Jogger auf der Joggingrunde um den Ledrosee.

Schöne 10 Kilometer Laufrunde am Ledro-See

Vom Parkplatz aus bin ich dann los gelaufen und habe den See umrundet. Für die knapp 10 km habe ich etwas mehr als 1 Stunde gebraucht, ich bin aber auch sehr oft stehen geblieben und habe Fotos von dem wunderbaren See gemacht.

Herrliches Bad im Ledro-See

Nachdem ich die Laufrunde am Auto beendet hatte, bin ich noch das kurze Stück nach Mezzolago zu einer Badeplattform gefahren, die mir besonders gut gefallen hatte, um mich nach dem Laufen im See abzukühlen. Nach einem kurzen Sprung in den relativ warmen Ledrosee, er war sicherlich einige Grad wärmer als der Gardasee, bin ich dann zurück zur Pension nach Arco gefahren. Dort angekommen gab es erst mal Frühstück, allerdings ein spätes.

Badetag am Gardasee

Da ich nach dem Laufen und der Route auf dem Colodri-Klettersteig von gestern doch etwas müde war, sind wir anschließend an den Gardasee gefahren um am Strand zu entspannen. Der Weg führte uns durch Riva del Garda und Torbole. Dort war wie immer viel los, es herrschte reges Treiben auf den Straßen und auch an den Badestränden. Auf dem See war auch schon ordentlich viel los, Segler und Windsurfer, der Wind hatte bereits eingesetzt.

Auf der Uferstraße nach Malcesine

Wir sind dann am Nordufer des Sees auf der Küstenstraße weiter gefahren bis Malcesine. In Malcesine haben wir einen Parkplatz gleich an der Windsurfing – Schule ergattern können. Dort kann man für 1,10 € die Stunde parken, angesichts des touristischen Trubels am See eigentlich ein fairer Preis. Abraten kann man nur davon, auf der Straße im Halteverbot zu parken. Das kann richtig teuer werden.

Ein ruhiges Plätzchen am Gardasee in Malcesine

Zunächst haben wir am See gesessen, es war sehr schön. Ein Sprung in den Gardasee zeigte mir jedoch, dass dieser wirklich deutlich kälter war als noch am Morgen der Ledrosee. Das war aber egal, da mittlerweile die Sonne hoch am Himmel stand und heiß brannte. In der Sonne am Ufer wurde mir schnell wieder warm.

Windsurfen auf dem Gardasee

Auf dem See waren einige Surfer, auch wenn der Wind noch nicht so stark war. Die ersten Kitesurfer hatten ihre Gerätschaften auch schon aufgebaut, warteten aber noch, dass der Wind auffrischte. Plötzlich packte mich der Gedanke, dass ich nach mehr als 20 Jahren Surf-Abstinenz doch auch noch einmal ein Brett ausleihen könnte, um auf dem Gardasee einige Schläge zu surfen. Kurz gesagt und getan! Ich ging zur Surfschule rüber und fragte, ob ich dort ein Surfbrett ausleihen könnte. Nach kritisch musternden Blicken wurde ich gefragt, was genau ich den ausleihen wollte. Ich sagte dem Surflehrer scherzhaft, dass ich am liebsten das größte Brett mit dem kleinsten Segel ausleihen wollte. Daraufhin kam die Frage, ob ich denn überhaupt surfen könnte. Ich beantworte diese Frage wahrheitsgemäß, das es sehr lange her sei, dass ich gesurft hatte, es aber schon mal konnte.

Alte Säcke sind Chefsache

Diese Infos reichten dem Surflehrer anscheinend aus um zu erkennen, dass er für einen Fall wie meinen die Verantwortung nicht übernehmen konnte. Er brachte mich daher zu seinem Chef, ein Mann mindestens in meinem Alter, vielleicht auch schon in den 50ern.

Diesem erzählte ich meine Wünsche noch einmal, er stellte die gleichen Fragen. Zum Segel fragte er mich, ob ich so ein Segel wollte, und zeigte auf die Kindersurfschule auf dem See. Ich sagte, dass ich lieber ein zu kleines als ein zu großes Segel haben wollte.

Nach einem weiteren kritischen Blick des Surfbasisleiters frage er, ob ich einen Wetsuit bräuchte, was ich natürlich bejahte. Also bekam ich einen Neoprenanzug und eine Schwimmweste. Dazu ein schönes langes Brett mit Schwert und ein 4,5 m² Segel.

Beachstart? Das war einmal …

So ausgerüstet stand ich nach 3 Minuten auch schon im knietiefen Wasser und versuchte, einen Beach-Start hinzulegen. Dafür war dann doch anscheinend etwas wenig Wind beziehungsweise das Segel angesichts meines (geringen!) Körpergewichts doch etwas klein. Oder mangelte es mir dann doch nach all den Jahren an der richtigen Technik? Blödsinn!

Da ich mich jedoch nicht gleich am Strand mit einem spektakulären Sturz ins Wasser blamieren wollte, zog ich das Brett 1 m weiter auf den See hinaus, kletterte auf das Surfbrett und zog ganz klassisch an der Mastleine das Segel aus dem Wasser. Dann ging’s auch schon los.

Surfen verlernt man nicht

Auch damals war ich nicht der beste Surfer, aber immerhin fähig gewesen, auf dem Gardasee, vor Lanzarote oder auf dem Amstelmeer in Nordholland meine Wenden und Halsen hinzulegen. Nach all den Jahren konnte ich mich dann doch tatsächlich auch daran erinnern, wie man das Segel hält um den Wind einzufangen, und los ging die Fahrt. Nach etwa 10-20 m weiter draußen auf dem Gardasee spürte ich, dass dort auch deutlich mehr Wind ging als direkt am Ufer. In Richtung Mitte des Sees wurde der Wind immer stärker, allerdings auch der Wellengang. Aber egal, ich stand auf dem Surfbrett und mir war es gelungen raus zu surfen.

Die erste Wende nach 20 Jahren

Nun musste ich wenden. Also fuhr ich ein entsprechendes Wendemanöver. Auch dies klappte, zwar etwas holprig und wackelig, aber mir gelang die erste Wende nach 20 Jahren ohne Sturz ins Wasser! Jetzt surfte ich zurück zum Strand, was mir wiederum gelang. Das ganze auch ohne groß an Höhe zu verlieren. Vor dem Strand legte ich eine weitere Wende hin. Jetzt fuhr ich weiter auf den See hinaus, schlug mir dann aber aus dem Kopf, nach Limone sul Garda am anderen Ufer rübersurfen zu wollen. Also eine weitere Wende und zurück Richtung Strand. Die gleiche Prozedur führte ich dann fast 1 Stunde lang durch, ich muss sagen, es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Ohne Stürze ging es nicht

Drei Stürze ins Wasser folgten in der Stunde, allerdings hatte der Wind zwischenzeitig auch deutlich aufgefrischt. Eine Vielzahl an Surfern tummelte sich mittlerweile auf dem See, darunter viele Kitesurfer und Foil-Surfer. Also richtig viel Verkehr, dennoch gelang es mir durch die vielen anderen Surfer hindurch zu manövrieren, ohne diese zu behindern. Ganz ehrlich, wie war das nochmal mit der Vorfahrt auf dem Wasser?

Eine Stunde surfen reichte

Am Ende verließ mich jedoch langsam die Kondition, und ich wollte nicht noch weitere Stürze ins Wasser riskieren. Wie heißt es so schön, man soll immer aufhören, solange es noch Spaß macht. Daher habe ich das Surf-Vergnügen nach 1 Stunde beendet.

Abendessen in Arco

Nach einem kurzen Abstecher in der Pension um die Sachen wegzubringen sind wir dann sehr hungrig nach Arco in die Stadt gegangen. Eigentlich wollten wir in das Restaurant von gestern gehen, um dort die Muscheln zu kosten, die fantastisch aussahen, als die Gäste am Nachbartisch sie gestern verspeist haben. Leider war das Ristorante alla Pace heute geschlossen. Ruhetag. Kurzerhand gingen wir einige Meter weiter in das Ristorante alla Lega. Dort saßen wir in einem Innenhof, der von Weinranken überdacht wurde. Eine sehr angenehme Atmosphäre, irgendwie drinnen, aber doch draußen an der frischen Luft. Auch das Essen in diesem Restaurant war gut, da ich vom ganzen Sport den Tag über verteilt hungrig war, bestellte ich mir neben einer Vorspeise auch noch ein Hauptgericht. Im Anschluss gab es noch ein klitzekleines Tiramisu. Satt und müde beendeten wir unseren zweiten Tag in Arco.

Werbung

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*