Direkt oberhalb des Gardasees liegt der Ledrosee, der Lago di Ledro. Diesen See sollte man unbedingt gesehen haben, wenn man einen Urlaub am Gardasee verbringt. Der See ist natürlich deutlich kleiner als der Gardasee, dafür ist er sehr schön und hat eine wunderbare Wasserqualität. Der Ledro-See ist neben dem Tennosee einer der schönsten Seen des Trentino. In seinem dunkelblauen Wasser spiegeln sich die Berge und das Wasser ist extrem klar, wesentlich klarer als etwa das Wasser im Tennosee. Seine Gesamtfläche beträgt 2,2 km² und der Ledro-See ist an der tiefsten Stelle rund 47 Meter tief.
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Wasserkraftwerk in Riva
Der Ledrosee dient als Wasserspeicher für das Wasserspeicherpumpkraftwerk in Riva del Garda. Wer jemals in Riva war, hat sicherlich die Rohrleitungen den Berg hinab gesehen, die in das Pumpenkraftwerk am Fuße des Berges in Riva führen. Diese Rohre münden weiter oben in den auf 627 m Höhe gelegenen Ledrosee. Damit der Tourismus am Ledrosee in den Sommermonaten nicht beeinträchtigt wird, läuft das Pumpenkraftwerk nur in den Wintermonaten. Dann kommt allerdings sehr viel Wasser von oben aus dem Ledrosee zur Energieerzeugung. Das Kraftwerk erzeugt in einem Jahr rund 130 Gigawattstunden Strom, eine ganze Menge.
Orte am Ledrosee
Am Ledrosee liegen drei von Landwirtschaft und Tourismus geprägte Orte:
- Molina di Ledro (an der Südost-Seite des Sees)
- Pieve di Ledro (an der Nordwest-Seite des Sees)
- Mezzolago (zwischen Molina und Pieve)
Touristische Attraktionen am See
Der See lädt besonders in den Sommermonaten zum Schwimmen ein, er ist daher umgeben von zahlreichen Campingplätzen. Hier kann man einen sehr naturnahen Urlaub verbringen. Am See kann man Kanus, Tretboote und Stand-Up-Paddle-Boards (SUP) ausleihen. In der Ortschaft Pur gibt es zudem eine Wakeboard – Anlage. Auch Windsurfing kann auf dem See betrieben werden, allerdings ist hier in aller Regel nicht so viel Wind wie auf dem tiefer gelegenen Gardasee. Zudem ist der See nicht ansatzweise so groß. Jogger mögen die Laufrunde um den Ledrosee.
Angeln am Ledrosee
Der See eignet sich jedoch auch hervorragend als Gewässer zum Angeln und ist daher bei Anglern in der Umgebung bekannt und beliebt. Bereits am frühen Morgen kann man zahlreiche Angler am See beobachten. In dem klaren Wasser kann man die Fische bis in Ufernähe schwimmen sehen. Im Ledrosee sind zahlreiche Fischarten anzutreffen, darunter Alosa agone, Aal, Alburnus arborella, Bachforelle, Dalmatinischer Zwergdöbel, Döbel, Flussbarsch, Gemeiner Sonnenbarsch, Hecht, Karausche, Karpfen, Quappe, Schleie und Telestes souffia muticellus.
Pfahlbauten im Ledrosee
Nachdem das Wasserspeicherkraftwerk 1928 in Betrieb genommen worden war, sank der Wasserstand des Sees im Jahr 1929 ab. Dabei wurden in den Boden des Sees gerammte Holzpfähle entdeckt, und zwar in großer Anzahl, insgesamt rund 15.000 Pfähle. Wie sich herausstellte, waren dies die archäologischen Reste einer mehr als 4000 Jahre alten Pfahlbausiedlung im See.
Eine systematische Ausgrabung beziehungsweise Erforschung dieser archäologischen Überreste konnte jedoch erst ab 1954 erfolgen. Zuvor dürften große Teile dieser Kulturschätze geplündert worden sein. Heute sind die Reste in einem am See befindlichen Museum ausgestellt. Vor dem Museum sind sogar einige Pfahlbauten historisch getreu nachgebaut worden, und dienen als Blickfang und Attraktion für Touristen und Besucher des Sees. Die Pfahlbauten stehen unter Schutz als UNESCO Welterbe.
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